Suri
Suri darf weiterschnurren
Wie wir unseren Praxiskater bekommen haben
Der schwer verletzte Suri, ein junger, roter Hauskater von ca. drei bis vier Monaten, ist von einer Dame in Neukölln aufgelesen worden, die ihn zur Polizei gebracht hat. Dort wusste man sich zunächst auch nicht zu helfen, da kein Kater vermisst gemeldet wurde. Doch da das Tier offensichtlich sehr an seinen Verletzungen litt, brachte die Polizei ihn zur Behandlung zunächst zu einer Tierärztin in Neukölln, nach kurzer Untersuchung haben die Polizisten dann bei uns in der Praxis angerufen, denn sie wissen, dass wir Fundtiere aufnehmen, weil wir regelmäßig Tiere von der Polizei bekommen.
Also es kam der Anruf mit der Frage, ob wir eine Idee haben, was man in diesem Fall machen könnte. Frau Doktor hat ohne Zögern gesagt: "Herbringen ... sofort!" Gesagt - getan. Kaum eine Viertelstunde später kam Suri samt Ordnungshütern in unserer Praxis an. Schnell war klar, dass die Verletzungen sehr, sehr ernst waren. Beide Vorderbeine mehrfach gebrochen, die Frakturen waren auf beiden Seiten fast identisch. Die homplizierten Verletzungen deuten auf einen Sturz aus größerer Höhe hin, sie überstiegen auch unsere Möglichkeiten.Die geschraubten und fixierten Oberschenken von Suri. Deutlich sieht man, wie die Drähte durch die Knochen gehen. Nach der Entfernung bleiben die innen angebrachten Drähte drin. Die Löcher von den Fixateuren werden wieder zuwachsen und der Knochen wieder fest werden. Wir sagen herzlich DANKE ... auch im Namen von Suri, der jedoch danach von Susi wiederum mit der Bahn zu uns zurückgebracht wurde.
Zwischendurch rief er in einer OP-Pause an und berichtete, dass es sich um eine extrem schwierige OP handelt, weil die Knochen teilweise sehr gesplittert waren, und weil sie wegen des jugendlichen Alters noch sehr fein und klein sind.
Suri mit seinen OP-Narben und der beiden Fixateur externe, die seine Oberarmknochen zum richtigen Zusammenwachsen stabilisieren.
Dr. Köhle hat diese OP jedoch zu seiner eigenen Sache gemacht, er wollte den kleinen Kater unbedingt retten. Der Chirurg und seine Praxismitarbeiter hatten auch schon überlegt, ob sie Suri nach der OP bei sich behalten sollten, denn er ist ein dankbares und liebenswertes Geschöpf. Bis auf die Materialkosten, die wir nur zu gerne übernommen haben, hat der geniale Tierchirurg jede Entlohnung abgelehnt. Trotzdem haben wir ihm eine Flasche Champus als Belohung obendrauf gegeben.