Johnny Mauser
Der Praxis-Mäusekönig
Ein echter Menschen- und Katzenfreund
Von Susi
Das Leben eines sehr kleinen, noch nackten und blinden Mäusebabys sollte sich abrupt ändern, als eine Katze das Mäusenest entdeckte und den Kleinen als geeignetes Mitbringsel für seine "Dosenöffner" daheim auswählte.So kam es, dass Johnny Mauser als Geschenk eines stolzen Stubentigers seinem Herrchen dargeboten wurde. Da lag er nun, kaum erdnussgroß aber lebendig, vor den Füßen eines jungen Mannes. Was also tun? Erstmal die Katze loben, und dann das "Geschenk" in Sicherheit bringen, denn das Mäusebaby hatte ja sein ganzes Leben noch vor sich und die eigene Katze sollte ja auf keinen Fall sprichwörtlich auf den Geschmack kommen ...
So kam es, dass Johnny Mauser - wie wir ihn dann nannten - schlussendlich bei uns in der Praxis landete. Frau Doktor, die schon als Kind immer wieder Mäuse aufzog, nahm sich seiner sofort an und päppelte ihn mit viel Geduld und regelmäßigen Pipettentröpfchen von unserer "Jungtier-Allzweckwaffe" auf, einer konzentrierten Katzen-Aufzuchtmilch, die auch Igel, Vögel, Eichhörnchen, Fledermäuse und manch anderes Jungtier, das bei uns strandet, erfolgreich über die ersten Tage bringt. Denn diese ersten Tage sind entscheidend. "Sie müssen leben wollen und alleine schlucken", lautet das Credo von Frau Dr. In der Tat überleben Jungtiere, die nur zwangsernährt werden, kaum die ersten drei Tage. Wer die Nahrung verweigert, dem ist der Lebenswille schon abhanden gekommen. Da kann man dann nichts machen ...Und Johnny? Bei ihm stand es einige Tage wirklich auf der Kippe. Er bekam zwar regelmäßig seine Mini-Ration tröpfchenweise verabreicht, aber freiwillig nahm er sie nicht. Kein gutes Zeichen. Wir dachten schon, dass er es trotz Wärmelampe, Heizkissen und regelmäßigem Hautkontakt - all das ist zusätzlich zum Füttern überlebenswichtig - nicht schaffen würde. Doch Frau Doktor gab nicht auf, zu Recht, wie sich dann am vierten Tag herausstellte. Als erstes Zeichen, dass Johnny über den Berg war, beobachteten wir voller Freude, dass er anfing, mit seinen winzigen Vorderpfoten die Pipette festzuhalten. "Jetzt will er", sagte Frau Dr. erleichtert, "jetzt kommt er durch ..."