Igelpflege

Winterhilfe für einen stachligen Zeitgenossen

Die meisten hilfsbedürftigen Igel, die keine äußeren Verletzungen aufweisen, sind deshalb untergewichtig, weil sie krank oder von Parasiten geschwächt sind. Im Spätherbst sollte man wirklich nur Jungigel aufnehmen, die deutlich unter 500 g wiegen (Spätwurf). Der Zeitbedarf für die tägliche Igelpflege im Winterquartier beläuft sich auf eine halbe Stunde, solange der Igel noch aktiv ist bzw. im Frühling wieder aufgewacht ist sowie eine tägliche Kontrolle, solange er seinen Winterschlaf hält. Die Futterkosten während des Winters betragen pro Igel rund 50 Euro.

Wir bitten jeden Tierfreund, uns alle Igel sofort zu uns in die Praxis bringen, die folgende Kriterien erfüllen:

  • Alle verletzten Igel und alle, die sichtbar von Parasiten befallen sind.
  • Alle verwaisten Igelsäuglinge und tagaktive Jungigel unter 200 Gramm.
  • Abgemagerte Igel, die vielleicht irgendwo versehentlich eingeschlossen waren oder aus anderem Grund kein Futter finden konnten.
  • Kranke Igel, die tagsüber herumlaufen, apathisch herumstehen, sich kaum einrollen, unterkühlt sind oder voller Parasiten. Tagaktivität ist bei Igeln immer ein klares Alarmsignal, außer wenn der Igel tagsüber in seinem Versteck gestört wurde und deshalb "umziehen" muss.
  • Noch im Spätherbst sichtbar untergewichtige Igel unter 500 Gramm. Sie brauchen den Winter über Pflege und Betreuung. Doch bitte beachten Sie, dass Igel bei gutem Futterangebot über 100 Gramm pro Woche zunehmen können. Selbst leichte Tiere ab 300 Gramm können noch im Oktober in Freiheit bleiben, wenn Sie diesen Tieren regelmäßig Futter anbieten.
  • Igel, die nach Wintereinbruch bei Frost und Schnee immer noch herumlaufen.
  • Kranke Igel sind häufig tagsüber unterwegs, bewegen sich langsam und apathisch. Meist sind sie abgemagert mit eingefallenen Seiten und einer Einbuchtung hinter dem Kopf. Sie haben fast immer matte, schlitzförmige Augen und fühlen sich kalt an. Solche Tiere sind fast immer innerlich und äußerlich mit Parasiten übersäht. Bitte achten Sie deshalb ganz besonders auf Hygiene, nachdem Sie Igel angefasst haben.

Zecken werden mit der Pinzette am Kopf gepackt und ruckartig herausgezogen. Gegen Igelflöhe, Milben und andere Hautparasiten hilft eine spezielle Spray- und Puderbehandlung. Fliegeneier und bereits geschlüpfte Fliegenmaden sind die allergrößte Gefahr. Sie sehen aus wie klumpige Mini-Reiskörner und weiße Würmer und müssen sofort vollständig mit speziellen Pinzetten entfernt werden. Meist finden sie sich an und in Wunden und Körperöffnungen, von wo aus die Maden das Tier bei lebendigem Leibe auffressen, wenn sie nicht gründlich entfernen würden.

Viele Igel sind von Lungenhaar- und Lungenwürmern sowie Darmhaar- und Darmsaugwürmern, aber auch Kokzidien und Bandwürmern befallen. Sie werden meist über die Nahrung, v.a. durch Schnecken aufgenommen. Ein geringer Befall mit Innenparasiten ist bei Wildtieren normal, ein Massenbefall jedoch endet meist töd­lich. Die deutlichsten Anzeichen dafür sind Röcheln, Atemnot, Nasenausfluss, Husten und Durchfall.

Um solche Tiere zu retten, genügt nicht nur große Tierliebe. Als Tierarztpraxis, die schon seit 25 Jahren verwaiste, kranke und verletzte Tiere aufnimmt und pflegt, haben wir viel Erfahrung im Umgang mit stachligen "Problemigeln". Und unsere Igel-Mama Haerta Grunwald kennt alle Tricks, die ehemaligen Patienten gut durch den Winter und sicher ausgewildert zu bekommen. Eine Bitte haben wir jedoch noch: sagen Sie uns genau, wo Sie den Igel gefunden haben. Denn Igel haben ein gutes Ortsgedächtnis und finden sich in ihrer alten Umgebung auch im nächsten Jahr deutlich besser zurecht als in einer neuen. Wir werden den Igel dann genau dort wieder in die Freiheit entlassen.

Die meisten hilfsbedürftigen Igel, die keine äußeren Verletzungen aufweisen, sind deshalb untergewichtig, weil sie krank oder von Parasiten geschwächt sind. Im Spätherbst sollte man wirklich nur Jungigel aufnehmen, die deutlich unter 500 g wiegen (Spätwurf). Der Zeitbedarf für die tägliche Igelpflege im Winterquartier beläuft sich auf eine halbe Stunde, solange der Igel noch aktiv ist bzw. im Frühling wieder aufgewacht ist sowie eine tägliche Kontrolle, solange er seinen Winterschlaf hält. Die Futterkosten während des Winters betragen pro Igel rund 50 Euro.Viele Igel sind von Lungenhaar- und Lungenwürmern sowie Darmhaar- und Darmsaugwürmern, aber auch Kokzidien und Bandwürmern befallen. Sie werden meist über die Nahrung, v.a. durch Schnecken aufgenommen. Ein geringer Befall mit Innenparasiten ist bei Wildtieren normal, ein Massenbefall jedoch endet meist töd­lich. Die deutlichsten Anzeichen dafür sind Röcheln, Atemnot, Nasenausfluss, Husten und Durchfall.

Igel sind weder Raubtiere noch Vegetarier, sondern Insektenfresser. Als Abwechslungsreiche Nahrung können ihm z.B. Hühnerklein (unzerkleinerte Flügel, Hälse, Keulen; gekocht), Hunde- und Katzenfutter (auch Trockenfutter), hart gekochte Eier, Insekten (z.B. Mehlwürmer), Gliedertiere (Asseln, Tausenfüßler), etwas Banane und Apfel, gern auch Avocado, ungeschwefelte Rosinen oder auch Hühnerherz angeboten werden. Niemals Milch! Bei solch einer Ernährung sollte dem Futter täglich eine Messerspitze vitaminisierter Futterkalk oder Schlemmkreide und Spurenelemente beigemengt werden.

Die meisten Igel halten je nach Temperatur (nicht über 6 Grad) ab Spätherbst bis März/April ihren Winterschlaf, zumeist in trockenen Höhlen, unter Laub- und Reisighaufen, unter Holzstössen oder Strohmieten. Daher sollte man niemals Unkraut- oder Reisighaufen verbrennen, ohne vorher nachgesehen zu haben, ob sich nicht ein Igel darin verbirgt.

Wer einem untergewichtigen oder kranken Igel helfen und ihn aufnehmen will, sollte sich bewusst sein, dass er damit die Verpflichtung eingeht, dieses Tier 5 bis 6 Monate lang täglich zu betreuen, zu füttern, ihm eine geeignete Unterkunft zu bieten und es unbedingt im späten Frühjahr wieder in die Freiheit zu entlassen.