Igel
Raingard, die späte
Die Nachfolgerin von Rainer
Igeljunge, die zu spät im Herbst geboren werden, haben in der Regel keine Chance, den kommenden Winter zu überstehen. Deshalb waren die drei rund 3 Wochen alten und knapp 100 Gramm leichten Igelchen sowieso dem Tode geweiht ... und dann wurde auch noch die Mutter überfahren. Keine gute Aussichten also. Hätte nicht eine Frau aus Pankow die drei kleinen Tierchen gefunden.
Das Gefahr im Verzug war, ahnte die Frau, als Sie sah, dass die Igelchen über und über mit Fliegeneiern und schon geschlüpften Maden übersäht waren. Doch wohin mit den hungrigen Kleinen? Niemand, den die Frau fragte, wollte die Tiere aufnehmen. Nicht das Tierheim, nicht die eigene Tierärztin und auch keine andere Praxis, die sie angerufen hatte. "Die Tiere sterben doch eh ...", hörte sie mehrfach, doch damit wollte sie sich nicht zufrieden geben. Die besorgte Finderin ging an ihren PC und suchte im Netz nach einer anderen Möglichkeit, den Igeln doch noch helfen zu können. So traf sie auf einen Artikel über unsere Praxis und dann auch gleich auf unsere Website.
Dort fand sie nicht nur unsere Tipps zur Igelpflege sondern auch den Beitrag über Rainer, unseren langjährigen Praxisigel. Also nichts wie ran ans Telefon und mit Frau Dr. gesprochen. Obwohl es Mittwochnachmittag war, kam sie natürlich sofort mit den Jungigeln zu uns. Leider ist einer schon während des Transportes gestorben. Die beiden anderen kamen sofort in Intensivbehandlung. Zuerst mußten die Maden weg und die Fliegeneier aus den Stacheln geholt werden. Den männlichen Igel hatte es bös erwischt. Er hatte eine Wunde und da waren schon über 100 Maden am Werk, die begonnen hatten, ihn bei lebendigem Leibe aufzufressen. Alle Maden wurden mit der Pincette rausgezogen und die Wunde desinfiziert. Das Mädel war Gott sei Dank unverletzt, weshalb sie weniger Maden hatte. Aber auch bei ihr wurden rund 50 dieser Totengräber der Tierwelt abgesammelt.